100 Jahre Arno Schmidt – Literaturhaus Nordhessen und Antiquariat Winfried Jenior erinnern an den großen Autor

AS-001-300„Und versuchen Sie bitte nicht, meine Bekanntschaft zu machen, ich würde Sie äußerlich und auch im Auftreten enttäuschen: das Beste, was ich bin und habe, gebe ich in meinen Büchern: der Mensch Schmidt ist von diesen nur eine Verwässerung, die Sie sich klug ersparen sollten. Und bedenken Sie auch, daß, wenn ich Gutes für Sie schreiben soll, Sie nicht an mich schreiben dürfen.“

Das soll uns, das Literaturbüro Nordhessen und das Antiquariat Winfried Jenior, nicht daran hindern, an den großen Schriftsteller Arno Schmidt zu erinnern, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre. 1914 in Hamburg geboren, starb er von vor 35 Jahren, 1979, in Bargfeld bei Celle in der Lüneburger Heide.

Keine Frage, Schmidt zählt zu den wichtigsten deutschen Schriftstellern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Schmidt, der literarische Eigenbrötler und Eremit, der unermüdliche Wort-Metz und Sprach-Exzentriker, der geniale Übersetzer und Ehrenretter vergessener Schriftsteller: Sein 1970 erschienenes Hauptwerk und Riesen-Opus „Zettels Traum“ zählt mehr als 1300 DIN-A3-Seiten und wiegt rund vier Kilo. Noch heute beißen sich die Exegesen die Zähne daran aus.

Natürlich war Schmidt nie ein Bestsellerautor und wollte es auch nie sein. Und vielleicht zählt Schmidt zu den Autoren, die von der Literaturwissenschaft und von Kollegen zwar 2004-2014 10 Jahre Literaturhaus Nordhessen e.V.am meisten geschätzt und bewundert, jedoch vom breiten Publikum am wenigsten gelesen wurden (und werden). Das unermessliche Feld der Literatur zu beackern, war ihm Arbeit durch und durch. Wer Schmidt lesen will, kann das nicht nebenbei tun. Schmidt zu lesen, strengt an und macht Arbeit. Wer sich allerdings darauf einlässt, wird reich belohnt. Unsere drei Veranstaltungen mit Wenzel Storch, Bernd Rauschenbach und Ignaz Wilka in der Reihe „100 Jahre Arno Schmidt“ werden es zeigen.

Nach oben scrollen