100 Tage Kunst – 100-Tagebuch: Ingrid Mylo und Felix Hofmann über die documenta 13

11.2.flur++Lesung am Dienstag, 14. Juli, 2015, um 20 Uhr.
Literaturhaus Nordhessen im Kunsttempel, Friedrich-Ebert-Straße 177, 34119 Kassel.
Eintritt: 8 Euro / 4 Euro (ermäßigt und Mitglieder).

Wer hat das jemals gemacht – 100 Tage jeden Tag in eine Kunst-Schau gehen, die 100 Tage dauert? Und nicht nur hingehen, sondern auch an jedem einzelnen Tag (und nachts) über die Besichtigungen, Begegnungen und Begleitumstände der täglichen Streifzüge schreiben?

Die beiden Kasseler Schriftsteller Ingrid Mylo und Felix Hofmann haben genau das getan. Vom 9. Juni bis 16. September 2012 haben sie sich der documenta 13 in Kassel ausgesetzt, ihre Eindrücke in Worte gefasst und anschließend ins Netz gestellt, wo sie dann am nächsten Tag zu lesen waren. Eine Reise in die Kunst und um die Kunst herum. Nun sind ihre Aufzeichnungen endlich als Buch erschienen, als „100-Tagebuch“. Der erste Satz lautet: „Die präsidiale Eröffnung am Vormittag haben wir ausgelassen.“

CoverAnsonsten haben sie nichts ausgelassen. Das „100-Tagebuch“ ist das Ergebnis einer lustvollen Anstrengung, die Spontaneität, Neugier und Erfahrung vereinigt. Hier wird keine Propaganda für Anschauung betrieben und auch keine Gegenpropaganda für Theorie. Solcher Dogmatismus liegt den Autoren fern. Das Tagebuch lebt die Ungereimtheiten und Unvereinbarkeiten aus: manchmal drastisch, manchmal dramatisch, mal kühl souverän, mal poetisch, mal nachdenklich, aber auch ironisch, nicht selten komisch. Das ursprünglich in die Untiefen der Internet-Virtualität geworfene Journal ist hier zu einem handhabbaren Buch geworden, zu einem Ding für Augen, Ohren, Gefühl und Verstand.

INGRID MYLO, geb. 1955 in Frankfurt/Main. Studium der Germanistik, Anglistik, Amerikanistik, Regieassistenz am Frankfurter Theater am Turm bei R.W. Fassbinder. Gedichte, Kurzgeschichten, Essays, Kolumnen und Rezensionen für Rundfunk, Zeitungen, Magazine. Lebt und arbeitet seit 1992 mit dem Schriftsteller und Übersetzer Felix Hofmann. Bücher u. a. Kaffeeblüten (1994), Treppenhaus und andere Landschaften (2004), Männer in Wintermänteln (2009), Krähenspäne (2011).

FELIX HOFMANN, geb 1950 in Dillenburg. Von 1969 bis 1973 Studium in Marburg/Lahn (Literatur, Politik, Philosophie) und Nichtnormative Ästhetik bei Bazon Brock in Hamburg. Seit 1973 freier Schriftsteller. Beiträge in Filmkritik (1973-1984) und Medium (1983-1986). Von 1979 bis 1985 Mitarbeit an Dokumentarfilmen. Anschließend als Journalist, Redakteur und Schriftsteller im Raum Cadaqués/Barcelona. Bücher u.a. Peter Lorre. Portrait des Schauspielers auf der Flucht.

Das „100-Tagebuch“ erscheint beim Getidan-Verlag www.getidan.de
Bezug über

 

Nach oben scrollen