1968. WORAUF WIR STOLZ SEIN DÜRFEN
Gretchen Dutschke über eine prägende Zeit
Reihe: Literarischer Herbst

Foto: Ina-Maria von Ettingshausen
Foto: Ina-Maria von Ettingshausen

Mittwoch, 13. November 2019, 19.30 Uhr.

Veranstalter: Literaturhaus Nordhessen.
Veranstaltungsort: Kulturzentrum Schlachthof, Mombachstraße 10-12
34127 Kassel.
Moderation: Dr. Tibor Pézsa (HNA Hessische/Niedersächsische Allgemeine).
Eintritt: 12 € / 8 € (ermäßigt und Mitglieder). Karten sind an der Abendkasse im Kulturzentrum Schlachthof erhältlich.

„Die drei Jahre zwischen 1966 und 1969 verliefen wie im Rausch, mal strahlend hell, mal im tiefsten Dunkel, euphorisch und verzweifelt, fast wie im Kino. Nur mit dem Unterschied, dass wir keine Zuschauer waren, sondern Akteure, mittendrin. Die Zeit hat uns geprägt, und wir haben die Zeit geprägt. Das gilt bis heute.“
Gretchen Dutschke interpretiert die kurze Geschichte der „68er“ als eine antiautoritäre Kulturrevolution, in deren Folge sich die Entwicklung hin zu einer offenen, demokratischen und toleranten Gesellschaft in der Bundesrepublik vollzog – gegen alle Widerstände abweichender Interpretationen infolge der Ereignisse, die zum sogenannten
Deutschen Herbst führten. Als Frau des „Visionärs der Studentenrevolte“, Rudi Dutschke, vermag sie es als unmittelbar Beteiligte zu sprechen, hat sie sich dabei stets den Blick einer ursprünglich nur zum Studium aus Amerika gekommenen Beobachterin bewahrt.
So liest sich „1968. Worauf wir stolz sein dürfen“ für diejenigen, die sich aus eigener Erfahrung an die Bewegung der 68er erinnern, wie ein aufschlussreiches Kaleidoskop des Geschehenen. Für die Nachgeborenen verzeichnet es die Errungenschaften dieser Kulturrevolte als Narrativ deutscher Nachkriegsgeschichte, vermittelt aus einer Perspektive distanzierter Beobachtung und aktiver Teilnahme.

Gretchen Dutschke, geb. 1942 Oak Park (USA), kam zum Studieren nach Deutschland, wo sie 1964 ihren späteren Mann, Rudi Dutschke, kennenlernte. Zusammen mit ihm, einem der führenden Sprecher der Studentenbewegung, hat sie den Aufbruch der sogenannten 68er miterlebt. Nach dem Attentat, das Rudi Dutschke 1968 nur knapp überlebte, begann für das Paar eine jahrelange Odyssee durch halb Europa. Nach dem Tod ihres Mannes, der eine Spätfolge des Attentats war, kehrte sie 1985 zunächst in die USA zurück. Seit 2009 lebt sie in Berlin.

 

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