„Der Salon – Literarisches Leben in Kassel“

Ausstellung zum Tag der Literatur.
Eröffnung 6. Mai 2007, 11 Uhr,
Murhardsche- und Landesbibliothek der Stadt Kassel, Brüder-Grimm-Platz 4a

Karikatur in "Der Salon - ein Unterhaltungsblatt für Gebildete", 1842Einen Bogen vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart schlägt die Kabinettausstellung „Der Salon – Literarisches Leben in Kassel“. Sie gewährt Einblicke in die interessante Literaturszene der Stadt und stellt zentrale Orte, wichtige Publikationsmöglichkeiten und in ihrer Zeit viel beachtete Autorinnen und Autoren vor.

Im Zentrum steht die erste und für die Literaturgeschichte Kassels wichtige Literatur- und Kulturzeitschrift in der nordhessischen Residenzstadt, „Der Salon“. Sie erschien in zwei Jahrgängen 1841 und 1842 und wurde vom Kasseler Verleger Heinrich Hotop initiiert und herausgegeben. Ihr erster Redakteur war kein geringerer als Franz Dingelstedt, der bereits in der Nullnummer die ersten Strophen seiner wenig später von der preußischen Zensur verbotenen „Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters“ veröffentlichte.

Dingelstedt und Hotop versuchten, mit ungewöhnlichen inhaltlichen Akzentsetzungen neue Leserschichten zu gewinnen. Zugleich sollte die programmatisch regional ausgerichtete Zeitschrift ein Forum vor allem für heimische Autoren sein; so lieferten neben Dingelstedt selbst u. a. Ernst Koch, Salomon Hermann Mosenthal, Emanuel Geibel oder Friedrich Oetker Beiträge für das Blatt.

Die Ausstellung dokumentiert den „Salon“ anhand von Originalen und bettet sie in das Pressewesen des Vor- und Nachmärz` ein. Darüber hinaus werden, ausgehend vom Programm des „Salons“, thematische Verbindungen zur Literatur Kassels im 19. Jahrhundert gezogen. Diesen werden zugleich in einem Zeitsprung Beispiele von heute zur Seite gestellt. So informiert die Ausstellung über beliebte Lektüren in Kassel im 19. Jahrhundert und heute.

In verschiedenen Leihbibliotheken und Lesekabinetten haben sich Leserinnen und Leser mit Literatur versorgt, aber mit welcher? Wussten Sie, dass der schottische Dichter Sir Walter Scott in Kassel am meisten gelesen wurde?

Selbstverständlich wirft die Ausstellung ein Schlaglicht auf bekannte und (heute) vergessene Kasseler Autorinnen und Autoren und Mundartdichter. Nicht zuletzt wird aufgezeigt, dass Humor und Komik im literarischen Lebens Kassels eine große Rolle spielten und spielen: Humor, Satire, Komik, ätzende Zeitungskommentare und Karikaturen – die Bandbreite reicht von ersten „Karikaturen“ im „Salon“ bis hin zum Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor, dem Kasseler Komikkolloquium und der Caricatura.

Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt vom Literaturhaus Nordhessen e.V., der Stiftung Brückner Kühner, der Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung und der Universitätsbibliothek Kassel.

Die Veranstaltungen am Tag der Literatur in Nordhessen finden Sie unter „Kalender“

Nach oben scrollen