FESTIVAL-PROGRAMM
Freitag, 25. Januar 2019:
Schwerpunkt Schweizer Comic-Szene

Foto: privat

18.00 Uhr │ „Der Märchenmaler von Zürich“ und „Der Blechbauchmaier“.
Serpentina Hagner auf den Spuren des Märchenmalers Emil Medardus Hagner.

Serpentina Hagner zeichnete die abenteuerliche Lebensgeschichte ihres Vaters Emil Medardus Hagner auf, der sich selbst Märchenmaler von Zürich nannte. Eine Story voll Witz, Tragik und Schlauheit. Ein für Schweizer Verhältnisse ungewohnt deftiges und überaus vergnügliches Sittenbild von Zürich in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts. Eine der Hauptfiguren dieser Biografie, Emil Medardus Hagners Grossmutter Pauline, fasziniert mit ihrem unbändigen Temperament, ihrer Energie und ihrer Durchtriebenheit, mit der sie sich einen reichen Industriellen angelt. Die Fortsetzung von Serpentina Hagners Familiensaga führt nach Rapperswil, ins Zürcher Niederdorf und zu den Zirkusleuten in der Hardau. Eine Sittengeschichte mit viel Lokalkolorit!

Serpentina Hagner (Jg. 1956), geboren in Zürich, arbeitet seit 1976 als freie Künstlerin. Ab 1995 intensive Gespräche mit dem Vater Emil Medardus Hagner über ihre Familiengeschichte bis zum Tod des Vaters 1999. Seit 2012 arbeitet sie an der Familienchronik „Der Märchenmaler von Zürich“. 2017 war sie eine von zehn Finalistinnen des Comicbuchpreises der Berthold Leibinger Stiftung.
www.serpentina-hagner.ch


Foto: Berthold Leibinger Stiftung

20 Uhr │David Basler über die Schweizer Comicszene, die Edition Moderne und das „Strapazin“.

Dass die Schweiz auch ein Comic-Land ist, ist selbst vielen  Schweizern nicht bewusst. Zu deren Pionieren zählt David Basler. Zusammen mit Richard Bhend, Jürg Bodenmann und Wolfgang Bortlik gründete er 1981 den Verlag Edition Moderne mit Sitz in Zürich. Der Verlag publiziert Comics und Graphic Novels in deutscher Sprache und ist der einzige Comicverlag der Deutschschweiz.
Zurzeit erscheinen jährlich 12 Bücher, bis jetzt wurden insgesamt mehr als 300 Bände publiziert, darunter von Autoren wie Jacques Tardi, Joe Sacco, Thomas Ott, Marjane Satrapi oder Nikolas Mahler. David Basler: „Oberstes Kriterium ist, dass es uns künstlerisch gefällt. Ausserdem muss die Geschichte so gut sein, die Zeichnungen so in den Hintergrund treten, dass man hinterher nicht weiss, ob man einen Comic oder ein anderes Buch gelesen hat.

Basler spricht nicht nur über die Schweizer Comic-Szene, sondern auch über seine Arbeit in der Redaktion des wichtigen Comic-Magazins Strapazin, das er 1984 mitbegründete. Das Strapazin druckt Comics von zum Teil bisher wenig bekannten, oft avantgardistischen Comiczeichnern ab. Hunderte von Zeichnern aus Europa, Amerika und Asien haben Beiträge im Strapazin veröffentlicht. „Es gibt im deutschsprachigen Raum keine andere Publikation, die sich derart kontinuierlich und urteilssicher um die Förderung der jungen Talente kümmert“, schrieb die Berliner Zeitung anerkennend.
www.editionmoderne.ch und www.strapazin.de


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