Aus dem Alltag eines Karikaturisten

Gerhard GlückEin Werkstattgespräch mit dem Kasseler Karikaturisten und Illustrator Gerhard Glück.

Dienstag, 24. Januar 2006, 20 Uhr, im Literaturbüro Nordhessen, Lassallestraße 15. Moderation: Karl-Heinz Nickel und Dr. Andreas Gebhardt

Wie arbeitet ein Karikaturist? Woraus bezieht er die Inspiration für seine komischen Bilder? Aus dem Alltag, der Politik, aus der Literatur, oder aus dem Dasein schlechthin? Kann man von komischer Kunst in Saus und Braus leben? Fragen über Fragen im Grenzbereich von Kunst und Literatur. Ihnen wollen wir in unserem Werkstattgespräch mit Gerhard Glück auf den Grund gehen.

Gerhard Glück, Jg. 1944, zählt fraglos zu den renommiertesten Vertretern der komischen Kunst in Deutschland. Glück ist kein Karikaturist im eigentlichen Sinn. Die gern bemühte „spitze Feder“ ist seine Sache nicht. Der „spitze Pinsel“ wäre wohl die richtige Bezeichnung, wenn auch die falsche Metapher. Glück malt. Seine Bilder sind von geradezu altmeisterlicher Raffinesse. Obzwar klein im Format, sind sie nichts weniger als opulent in der Ausführung. In grandiosen, naturalistischen Landschaften und Interieurs begegnen uns schlichte Wesen mit Doppelkinn und eher plumpem Habitus: Leute zwischen Zwerg und Wichtel. Seine Bilder sind zeitlose Studien, feinsinnige und immer auch sehr liebenswerte Reisen in die Provinz der deutschen Wurschtigkeit.

Seine Arbeiten wurden bei internationalen Cartoon-Wettbewerben mehrfach ausgezeichnet, 2000 erhielt er den Deutschen Karikaturenpreis. Zeitungen und Magazine im In-und Ausland drucken seine Bilder. Dem angesehenen Folio-Magazin der Neuen Zürcher Zeitung liefert er seit rund 15 Jahren jeden Monat ein Bild. Glück illustriert Postkarten, Bücher von anderen Autoren und ist Verfasser eines Kinderbuchs, das er selbstverständlich illustriert hat („Der Pizzabäcker von Pisa“, Lappan-Verlag 2004).

Glück studierte in Kassel Grafik-Design und lehrte das Fach Kunst an der Kasseler Goetheschule. Er lebt in Kassel.

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