MIT DER FAUST IN DIE WELT SCHLAGEN
Lesung und Gespräch mit Lukas Rietzschel

Copyright Foto: Gerald von Foris

Montag, 27. Januar 2020, 19.30 Uhr.
Veranstaltungsort: Buchhandlung am Bebelplatz, Friedrich-Ebert-Straße 130, 34119 Kassel.
Veranstalter: Institut für Germanistik in Kooperation mit Literaturhaus Nordhessen und der Buchhandlung am Bebelplatz.
Eintritt frei.

Lukas Rietzschel liest aus seinem Debütroman „Mit der Faust in die Welt schlagen“: Philipp und Tobias wachsen in der Provinz Sachsens auf. Im Sommer flirrt hier die Luft über den Betonplatten, im Winter bricht der Frost die Straßen auf. Der Hausbau der Eltern scheint der Aufbruch in ein neues Leben zu sein. Doch hinter den Bäumen liegen vergessen die industriellen Hinterlassenschaften der DDR, schimmert die Oberfläche der Tagebauseen, hinter der Gleichförmigkeit des Alltags schwelt die Angst vor dem Verlust der Heimat.

Die Perspektivlosigkeit wird für Philipp und Tobias immer bedrohlicher. Als es zu Aufmärschen in Dresden kommt und auch ihr Heimatort Flüchtlinge aufnehmen soll, eskaliert die Situation. Während sich der eine Bruder in sich selbst zurückzieht, sucht der andere ein Ventil für seine Wut. Und findet es.

Lukas Rietzschels Roman ist eine Chronik des Zusammenbruchs. Eine hochaktuelle literarische Auseinandersetzung mit unserem zerrissenen Land.
Einer der besten und wichtigsten Romane des letzten Jahre.

„Vorsichtig, aber rasant, kaum Adjektive, oft sogar ohne Verben. Reduzierte, helle, klare Sprache, manchmal ein Satz ein Wort“, befand der Stern. „Das ist einfach sehr gut beobachtet und schön und poetisch und genau geschrieben,“ schrieb Der Spiegel.

Lukas Rietzschel wurde 1994 in Räckelwitz geboren, studierte Politikwissenschaften, Germanistik sowie Kulturmanagement in Kassel. Nach seinem Studium im Westen kehrte er wieder in den Osten zurück und lebt in Görlitz. Der Roman „Mit der Faust in die Welt schlagen“ wird seit September 2019 als Theaterstück in Dresden und Düsseldorf aufgeführt.

Die Lesung ist Teil des Seminars „Kulturszene Kassel“ am Institut für Germanistik der Universität Kassel in Kooperation mit dem Literaturhaus Nordhessen. Sie wird von den Studierenden selbstständig organisiert und moderiert.

 

 

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