Von Sheyda Rahemi
Clemens ist in Kassel geboren, gerade mal 20 Jahre jung und bereits ein erfolgreicher musikalischer Newcomer. Seinen Nachnamen möchte er nicht verraten, um seine Familie zu schützen. 2012 absolvierte er an der Jacob-Grimm-Schule sein Abitur und wollte daraufhin Musik studieren. Zunächst konnte man seine Songs nur auf Videoportalen finden. Im April 2013 veröffentlichte er auf dem Kasseler Label Lichtdicht Records seine erste Single Stolen Dance, die bei Youtube bis jetzt schon mehr als 500.000 Klicks verzeichnet. Im Juni folgte das erstes Album „Sadnaccessary“. „Milky Chance“ war im vorigem Jahr bereits auf Tour und zuletzt auf dem Hessentag 2013 in Kassel zu sehen. Bei unserem Gespräch erzählt er mir von seinem Weg zum Erfolg und ich erfahre etwas über seine Persönlichkeit.
Hast du den Weg, den du jetzt mit deinen gerade mal 20 Jahren gehst, so geplant?
Nee, das habe ich nicht. Ich wollte ursprünglich nach dem Abi ein halbes Jahr lang durch Europa reisen. Ich habe dann mal aus Spaß ein paar Lieder von mir bei youtube hochgeladen und so nahm alles seinen Lauf. Es hat sich einfach so entwickelt, sodass ich die Chance ergreifen und es erst mal mit der Musik probieren wollte.
Was war für dich der wichtigste Schritt, der dich zum Erfolg geführt hat?
Ööhh… keine Ahnung (lacht). Ich glaube es gibt keinen ausschlaggebenden Punkt… Wenn überhaupt, dann gibt es ganz viele wichtige Augenblicke, die zusammengekommen sind und zu dem Erfolg geführt haben. Aber ich kann nicht den einen großen Augenblick nennen, der alles für mich verändert hätte. Den gibt es nicht.
Warum „Milky Chance?“
Der Name hat keine besondere Bedeutung, der war einfach mal vor ein paar Jahren ausgedacht und dann wieder ausgegraben. Ich schätze mir gefällt der Klang.
Ich habe gehört, dass deine Musik bereits im deutschen Radio gespielt wird, allerdings nicht in Hessen. Stimmt das? Woran könnte es liegen, dass das Bundesland deiner Heimatstadt dich nicht unterstützt?
Ja das stimmt. Die hessischen Radiosender melden sich einfach nicht zurück. Wir haben vielen Radiosendern verschiedene Muster unserer Musik zugeschickt. Berlin und Bayern beispielsweise spielen unsere Lieder. Ich weiß nicht warum die hessischen Radiosender sich nicht melden. Wir haben auch schon oft angerufen, um nachzufragen. Erreichen konnten wir bisher allerdings noch niemanden… Vielleicht haben die das auch einfach noch nicht gerafft!
Wie planst du deine Zukunft, werden wir mehr von dir hören und gibt es einen Plan B?
Ehh… Planen tu ich eigentlich gar nichts! Ich mach´s einfach und gucke wie´s läuft. Das wichtigste ist, dass ich Spaß dabei habe.
Wenn du deine Persönlichkeit mit drei Adjektiven beschreiben müsstest, die dich auszeichnen, welche würdest du wählen?
(Lacht). Wir wurden neulich von einem Radiosender interviewt und die haben uns die selbe Frage gestellt! Allerdings mussten wir uns gegenseitig beschreiben. Philip hat mich als ..ehh (ruft nach seinem Freund, um zu fragen welche drei Adjektive er gewählt hat) einfach, verträumt und – ich glaube liebevoll beschrieben. (Aus dem anderem Zimmer ruft jemand: „Und als Homofürst!!“) Ich bin schon ein bisschen verträumt, ja.
Wenn du die Zeit zurückdrehen könntest, gäbe es etwas, was du anders machen würdest?
Ui, ich glaube das kann ich erst beantworten, wenn ich siebzig bin. Ich meine, natürlich gibt es immer irgendwelche Situationen, in denen man sich wünscht, anders reagiert oder gehandelt zu haben. Aber das sind Kleinigkeiten und das kennt jeder. Aber eigentlich bereue ich nichts.
Was würdest du einem Newcomer empfehlen?
Meinst du, weil ich jetzt ein Newcomer bin oder wie? Haha, ich sehe mich nicht in der Position, anderen Musikern Ratschläge zu geben. Ich denke, jeder Mensch ist anders und muss daher auch seinen eigenen Weg gehen. Ich könnte niemandem sagen, er müsse folgende Ratschläge annehmen, bei mir hat es sich ja auch einfach so entwickelt. Solange man Spaß an dem hat, was man macht und seine Musik genießt, macht man alles richtig.