Von Gerrit Balk
Groove T. ist eine Soul & Funk-Band und ein fester Bestandteil der Kasseler Musikszene. Ich traf mich mit ihnen im Übungsraum. Die achtköpfige Truppe weiß seit 1994 zu begeistern und verleiht Klassikern von James Brown, Joe Cocker oder Stevie Wonder eine rauere „Groove T.-Würze“. Der doppeldeutige Bandname steht für den Spaß an der Musik, am Groove und dem Rhythmus. Ausgesprochen klingt das wie „Grufti“, womit sich die alten Hasen ironisch selbst auf die Schippe nehmen. Magda Burkard und Annette Roas liefern die Soulstimmen und fühlen sich, im Zusammenspiel von Gitarre (Kalle Menzel), Schlagzeug (Hartmut Ostkamp), Trompete (Kai Bold), Saxofon (Hans-Christian Richter), Keyboards (Ulrich Zeidler) und Bass (Uwe Roas) auf vielen Bühnen zu Hause. Zu ihren Referenzen zählen Konzerte auf dem Stadtfest Kassel über das Fiasko bis hin zur Kasseler Stadthalle.
Groove T. besteht jetzt seit 21 Jahren. Wie entstand die Band und wie habt ihr euch entwickelt?
Ja das ist richtig! Der Name ist auf einen Saxofonisten aus der ersten Besetzung zurückzuführen. Zuvor waren wir alle anderweitig in den verschiedensten Bands unterwegs. Am Anfang waren wir eine sehr jazzlastige Band, doch vor ca. fünfzehn Jahren kam es zu einem Umbruch. Mit dem Wechsel der Mitglieder hat sich das Profil „Funk & Soul“ bei uns überhaupt erst entwickelt. Seit fünf Jahren teilen Annette und ich uns das Repertoire an Solostücken und sorgen so für mehr Abwechslung und Spielraum.
Seid ihr hauptsächlich eine Coverband ? Wenn ja, warum?
Ja, so würden wir uns selbst bezeichnen! Wir haben aber auch ein paar eigene Stücke. Die aktuelle Begründung für das Covern ist, dass wir Stücke spielen wollen, die uns gefallen! Um also auch ein Publikum anzusprechen, wollten wir im Grunde einen Kompromiss finden, zwischen dem, was uns gefällt und dem, was die Leute mögen. Wir liefern ein Programm, „das gut kommt und groovt“, da wären wir auch beim doppeldeutigen Bandnamen! Bei der Auswahl der Stücke gibt es die meisten Differenzen, aber letztlich finden wir immer zufriedenstellende Lösungen. Unser Hauptaugenmerk liegt auf dem optimalen Sound und exaktem Zusammenspiel. Das lastet uns voll aus. Dass wir bei unseren Auftritten jedes Publikum begeistern können, bis schließlich fast alle tanzen, ist der Beweis dafür, dass wir auf einem guten Weg sind. Wir sorgen aber auch dafür, dass wir nicht immer wieder die gleichen Lieder spielen und bieten stetig neue Coverversionen. Zudem setzen wir eigene Akzente und distanzieren uns so vom Original.
Welche Probleme bringt eine achtköpfige Band mit sich?
Das größte Problem ist wohl die Zeit! Es ist schwierig, immer alle zusammen zu trommeln. Wir sind in den verschiedensten Berufen tätig und das wirkt sich auch auf unsere Zeit aus, so auch auf die Auftritte. Ansonsten harmonieren wir sehr gut und Meinungsverschiedenheiten werden ausdiskutiert und sind bestimmt auch in kleineren Formationen an der Tagesordnung.
Open Air oder Halle?
Das sieht jeder von uns anders! Wir spielen mindestens einmal im Jahr im Theaterstübchen in Kassel. Da sind wir uns einig, dass wir dort besonders gerne auftreten. Dort erwartet uns ein tolles Ambiente, gute Stimmung, eine gute Anlage und eine super Abmischung. Wir haben es lieber, wenn eine Anlage und die Beschallung fertig bereitstehen, wir wollen uns die Strapazen mit der Schlepperei nicht mehr antun. Der Rest ist nebensächlich, wenn die Technik stimmt, das Publikum angetan ist und wir uns auf der Bühne ausleben können und Spaß haben.
Was war das Schrägste bei einem Auftritt, was euch je passiert ist?
Ja, das war ein Auftritt in einem großen Saal in Spangenberg. Da wurden wir von richtig guten Tontechnikern abgemischt. Jedoch konnte kein Sound hergestellt werden, es hallte unglaublich durch den Saal. Noch während des Soundchecks brachten die Organisatoren Teppiche mit, um damit die Akustik zu verbessern. Also, so was haben wir auch noch nie erlebt! Am Ende ist alles gut gegangen und wir konnten spielen.
Wie blickt ihr in die Zukunft?
Ganz stressfrei! Wir sind ein gutes und eingespieltes Team. Es wäre schön, wenn wir in dieser Konstellation noch Jahre glücklich musizieren könnten. Es ist und wird immer ein Hobby für uns bleiben und wir hoffen, dass wir und das Publikum weiterhin soviel Spaß haben werden.