Dienstag, 08.11.05 um 20 Uhr im Literaturbüro Nordhessen
Bis weit in die sechziger Jahre hinein prägte der „arme Poet“ das Literatenbild in der Öffentlichkeit: Kunst ist Berufung. Kunst fragt nicht nach Geld. Und schon gar nicht nach Rente. Eventuelle Zweifel räumten die Tantiemen weniger Bestsellerautoren aus, die die Boulevardpresse andächtig nachzählte. Erst mit der Gründung des VS im Jahre 1968 begann sich das öffentliche Verständnis zu wandeln. Heinrich Böll nannte das Ziel: „Ich schlage vor, daß wir die Bescheidenheit und den Idealismus einmal für eine Weile an unsere Sozialpartner delegieren: an Verleger, Chefredakteure und Intendanten“ und beschwor die „Einigkeit der Einzelgänger“.
Seither konnten mit Unterstützung der Gewerkschaft (IG Medien, ver.di) einige entscheidende Verbesserungen für die soziale Lage der Autorinnen und Autoren durchgesetzt werden, unter anderem das Künstlersozialversicherungsgesetz, die Gründung des Deutschen Literaturfonds, die Schaffung der Verwertungsgesellschaft WORT und der Abschluß von „Normverträgen“ mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels.
Derzeit zählt der VS als eigenständige Fachgruppe innerhalb der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ca. 4000 Mitglieder, davon 3000 Autorinnen und Autoren sowie 1000 Übersetzerinnen und Übersetzer. Der Verband bietet seinen Mitgliedern kostenlosen Rechtsschutz in berufsbedingten Rechtsstreitigkeiten, Berufskundeseminare und Workshops, Förderung und Pflege von internationalen Schriftstellerkontakten und einiges mehr. Außerdem arbeitet der VS im regionalen, nationalen und internationalen Rahmen überall dort mit, wo es um die Belange der Literatur geht, z.B. in der Deutschen Literaturkonferenz e. V., im Deutschen Kulturrat, im Deutschen Literaturfonds, in der Kulturstiftung der Länder, in der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel und in zahlreichen weiteren Institutionen, um die Literaturförderung zu verbessern.
Mitglied im VS können alle haupt- und nebenberuflichen deutschsprachigen Autorinnen und Autoren, Übersetzerinnen und Übersetzer sowie alle auf dem Gebiet der Bundesrepublik lebenden fremdsprachigen Schriftsteller werden, die ihr fachliches Können durch entsprechende Veröffentlichungen, Sendungen oder Aufführungen ihrer Werke nachgewiesen haben. Der VS ist regional gegliedert, in jedem Bundesland existiert ein Landesverband, dessen Vorstand sich der Belange seiner Mitglieder annimmt und regionale Veranstaltungen, Seminare und Lesungen organisiert.
Der Hessische Landesvorstand wird im Nordhessischen Literaturbüro in Kassel durch den Vorsitzenden Horst Senger sowie den Beisitzer Alexander Pfeiffer repräsentiert werden.
Kontakt zum Hessischen Landesvorstand:
VS Hessen
Ver.di, Lbz. Hessen, FB 8 Medien, Kunst u. Industrie
Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77
60329 Frankfurt a.M.
Tel: 069/2569-1522
Horst Senger
Schwalbacher Str. 24
65343 Eltville
Tel: 0611/308990-34
Ausführlichere Informationen zum VS Hessen: VS.doc
Mehr Informationen zum VS:
www.verband-deutscher-schriftsteller.de
Zum Hessischen Landesverband: www.vs-hessen.de