Wense Tagung 2013: Das Programm

Freitag, 1. November 2013

14:00
Grußwort: Dorothee Rhiemeier, Kulturamt der Stadt Kassel

Eröffnung: Karl-Heinz Nickel, Vorsitzender des Literaturhaus Nordhessen e.V.

14:30 
Prof. Dr. Dieter Heim (Löffingen/Schwarzwald):
Wandern mit Wense. Erinnerungen und Reflexionen.

Erinnerungen an erste Wanderungen mit Wense, an seinen Wanderstil und sein Naturreich, welches er dem Mitwanderer zu vermitteln suchte.
Wahrhaftig, nicht nur Wense selbst machte sein Wandern anrchisch, auch seine jungen Wanderfreunde führte er beim gemeinsamen Wandern aus den Zwängen ihres Alltagslebens und der Gegenwart hinaus in sein Zauberreich, machte sie dabei jedoch – unschuldig wie schuldig – zu ähnlichen Anarchisten und Rebellen wie er selber war.

15:30 
Dr. Brigitte Pfeil (Kassel)
:
176 Archivkartons. Über die Annäherung an Wense und seine Welt.
Rund 30.000 Blatt mit Texten und etwa 3000 Briefe und Postkarten, dazu Tagebücher, Wetterbücher, Collagenbücher, Fotos, Kompositionen und Kartenmaterial, um nur die ‚Hauptgruppen‘ zu nennen: all dies ist Teil des Wense-Nachlasses in der Universitätsbibliothek Kassel, dessen archivarische Ordnung seit einiger Zeit im Gange ist. Der Vortrag wird einen Überblick geben über den Stand der Erschließung und Systematisierung des Archivs sowie der Schwerpunkte seiner bisheringen Nutzung geben.

16:00  Diskussion, anschließend kleine Pause

17:00 
Ulrich Grober (Marl):
Große Landschaft – die Exotik der Nähe in Wenses Wander-Notaten.
Eine spontane Tageswanderung durch das nordhessische Diemeltal im Mai 1932
stilisierte Wense zum Schlüssel- und Erweckungserlebnis. Der Raum ist
heute nach wie vor besehbar und begehbar. Kommt man unterwegs Wenses
narrativem Konzept auf die Spur? Eine Selbsterfahrung.“

17:30 
Dr. Harald Kimpel (Kassel):
Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Wandern.

Wenn Wense wandert, geht seine spezifische Form der Wegsuche und -findung in eine grundsätzliche intellektuelle Positionierung über. Im Vergleich mit anderen Wanderern – insbesondere mit Friedrich Nietzsche – will der Vortrag die ambulierende Lebensweise als anthropologisches Konzept verdeutlichen. Wandern: eine Methode individueller Weltaneignung und Voraussetzung einer geistig geprägten Existenz.

18:00  Diskussion, anschließend große Pause.

20:15 
Theateraufführung:
Laßt uns immer aufbrechen und nie ankommen. Eine Verzettelung. Inszenierung von Corsin Gaudenz (Zürich).

Das Stück thematisiert den Kosmos Wenses als ein barockes Gebilde, das er in immer neuen Ordnungsverfahren umschichtete und mit Anmerkungen versah als eine tief greifende Auseinandersetzung eines Menschen mit der Welt.

Samstag, 2.11.2013

10:00 
Dr. Michael Lissek (Berlin)
:
Sprich das doch mal ein bißchen ekstatischer! Der RADIOWENSE. Oder: Wie ein Unbekannter ins Radio kommt (mit Tonbeispielen).
Wense ist unbekannt, das weiß jeder. Wer was über ihn weiß, weiß was, was nicht jeder weiß, und das beeindruckt bisweilen Radioredakteure. Was ist das für ein Wense, den die Kultursender senden? Was machen die Regisseure und Schauspieler aus ihm? Wie spricht er zu uns? Und vor allem: Was sollen diese komischen Geräusche? Mit Hörbeispielen aus Features und Hörspielen von Killert, Schroeter, Schroetter, Niehoff und Lissek.

11:00 
Martin Forciniti (Kassel)
:
Wanderung zum Innersten. Hans Jürgen von der Wenses Kompositionen als Ausdruck einer Wanderschaft ohne Ankunft (mit Bild- und Tonbeispielen).
Ein erster zusammenhängender Überblick über sämtliche Kompositionen des Hans Jürgen von der Wense. Dabei spielt die musikwissenschaftliche Einordnung zwar eine wesentliche Rolle, jedoch wird versucht, Wenses Kompositionen und seine Musikauffassung als Ausdruck einer visionären Wanderung aufzuzeigen, deren Ende offen bleibt.

12:00 
PD Dr. Reiner Niehoff und Dr. Valeska Bertoncini (Berlin):
Bildersturm Wenses Weltbilderbücher 1929-1931“.

Bei dieser  Wanderung um die Welt in Bildern sollen Wenses „Weltbilderbücher von 1929-1931“ vorgestellt und mit zeitgleichen Konzepten von Hannah Höch, Aby Warburg, dem Surrealismus u.a. verglichen werden.

Infos zu den Referenten und zur  Tagung

 

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