WENSE
Christian Schultheisz stellt sein Romandebüt vor
Daniele Dell`Agli moderiert
Reihe: Leseland Hessen

Foto: Ramune Pigagaite

Mittwoch, 30. September, 19.30 Uhr.

Veranstaltungsort: Elisabethkirche Kassel, Friedrichsplatz 13, 34117 Kassel.
Veranstalter: Literaturhaus Nordhessen in Kooperation mit „Kultur in der Elisabethkirche“
Eintritt: 10 Euro, 7 Euro (ermäßigt und Mitglieder).

Ticketreservierung bitte per Mail mit Kontaktdaten (Name Adresse, Telefon) an
Unbedingt in der Betreffzeile Veranstaltungstitel nennen.

Bitte drucken Sie die erforderliche Gästeregistrierung aus und bringen sie diese ausgefüllt zur Veranstaltung mit.

Der Universaldilettant Wense wandert so, wie er forscht, übersetzt und komponiert: ekstatisch. Deutsche Landschaften sind ihm ebenso heilig wie die Sagen und Mythen der Cherusker, Maya oder Osmanen, wie Sterne, Steine und Tiere und all das andere, was es zu entdecken gilt. Allerdings herrscht Krieg, sein geliebtes Kassel wurde schon zerbombt, und in Göttingen muss er neuerdings Sonden für den militärischen Wetterdienst prüfen… Angelehnt an die historische Person Hans Jürgen von der Wense erzählt Christian Schulteisz von einem allwissenden Taugenichts, der plötzlich taugen soll. Schultheisz hat einen tragisch-komischen Roman über Poesie und Irrsinn einer staunenden, zweckfreien Sicht auf die Welt geschrieben.

Aber wer war dieser Hans Jürgen von der Wense? In Kassel lebte er von 1932 bis 1940, danach, bis zu seinem Tod 1966, in Göttingen. Er wanderte tausende Kilometer durch die deutschen Mittelgebirge, forschte unermüdlich im Stillen. Schuf ein gigantisches Werk, das er in Mappen und Schubern ablegte. Zu Lebzeiten veröffentlichte er gerade einmal rund 50 Seiten. Der umfangreiche Nachlass wird in der Universitätsbibliothek Kassel aufbewahrt und umfasst rund 30.000 Manuskript- und Exzerptseiten, einige tausend Fotos, Messtischblätter, hunderte Briefe, eine größere Zahl von Kompositionen sowie zahlreiche Tage-, Collagen- und Wetterbücher. Das Literaturhaus Nordhessen hat Wense seit 2008 bereits mit fünf Tagungen zu Leben, Werk und Wirkung gewürdigt.

Foto: U. Holbein

Christian Schulteisz, geboren 1985 in Gelnhausen, lebt in Stuttgart. „Wense“ ist sein erster Roman. Seine Erzählung „Hunger auf Schienen“ war 2017 für den Literaturpreis Open Mike nominiert. Er veröffentlichte kurze Hörspiele bei verschiedenen Sendern und schrieb dramatische Texte, die u.a. für den Leipziger Hörspielsommer und beim Kölner Auftakt-Festival inszeniert wurden. „Christian Schulteisz ist ein eindringlich schreibender Zeitgenosse.“ (Arnold Stadler).

Daniele Dell’Agli ist Wense-Experte. Er wurde 1954 in Rom geboren, kam 1966 nach Deutschland, studierte Komparatistik, Philosophie und Religionswissenschaft in Berlin. Er ist freier Schriftsteller und Übersetzer in Kassel. Neben Lyrik, veröffentlicht er zahlreiche zeitdiagnostische Essays und Feuilletons zu Fragen u.a. der Mentalitätskritik, Filmästhetik, Musikphilosophie und zu aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen.

Eine Veranstaltung im Rahmen von Leseland Hessen, freundlich gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

 

In Kooperation mit der Elisabethkirche Kassel

 

 

 

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