Winkler, Werber – Enno Stahls Roman über gescheiterte Hoffnungen

Mittwoch, 4. Juli, 2012, 20 Uhr, Literaturhaus Nordhessen im Kunsttempel

Eintritt: 6 / 3 Euro

Auch Werbetexter tragen Verantwortung für wirtschaftliche und soziale Krisen.  So jedenfalls sieht es Enno Stahl in seinem neuen Roman Winkler, Werber. Der in Neuss lebende Autor zeichnet den Senior-Texter einer Kölner Werbeagentur, Jo Winkler, als einen zynischen, unmoralischen Menschen, der am Ende selbst zum Opfer einer Welt wird, in der man sehr schnell ganz unten sein kann.
„Winkler, Werber“ zeichnet die innerliche Verfassung derer nach, die für die ökonomische Katastrophe verantwortlich sind und nun selbst von ihr verschlungen werden. In den inneren Monologen Winklers geht Enno Stahl auf die Suche nach den seelischen Abgründen ihrer Verursacher und zeichnet so ein Psychogramm der Krise. Das Tempo des Romans passt sich dabei stets dem Erregungsgrad Winklers an. Enno Stahl bedient sich eines „Pulsationsstils“, der den Monolog Winklers beschleunigt und verlangsamt, so lange, bis sich das Verdrängte nicht mehr leugnen lässt.

Enno Stahl (Jg. 1962), verfasst Prosa, Lyrik, Essays, Glossen und Kritiken. Er schreibt für Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk- und Fernsehsender. Vor Winkler, Werber (2012) veröffentlichte er den Roman Diese Seelen (2008).

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