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Von Greta George
Die Five Dots, das sind: Nick Melchior (Jg. 2000, Posaune und Gesang), Leonhard Pasdzierny (Jg. 2000, Klavier), Jules Götte (Jg. 2001, Bass), Jarik Eberwein (Jg. 2005, Schlagzeug) und Lennart Andres (Jg. 2000, Gitarre). Ich habe mich mit ihnen in ihrem Bandraum in der Waldorfschule getroffen, um mehr über die Band zu erfahren.
Seit wann gibt es die „Five Dots“ eigentlich?
Nick: Gegründet haben wir die Five Dots im Sommer 2017. Der Auftritt einer anderen Schülerband hat uns damals begeistert, selbst Musik machen zu wollen.
Gab es noch andere Gründe, warum ihr die Band gegründet habt?
Jules: Früher haben wir immer Lieder mit meinem Vater nachgespielt. Wir haben dann aber auch schnell gemerkt, dass das nicht so unser Ding ist. Wir hatten einfach mega Bock drauf, eigene Songs zu kreieren und zu schreiben.
Was genau hat es mit eurem Bandnamen „Five Dots“ auf sich?
Jules: Wir haben eine WhatsApp-Gruppe für unsere Band. In der Beschreibung der Gruppe standen nur Punkte, kein Name, weil wir noch auf der Suche nach einem Namen waren. Irgendwann sind wir dann auf die Idee gekommen, für fünf Leute, fünf Punkte zu schreiben. Und ja, auf Englisch hört es sich cooler an. Also, Five Dots.
Wie läuft das bei euch mit dem Schreiben der Songs ab?
Leonhard: Meistens treffen Nick und ich uns bei mir im Zimmer und dann schreiben wir einfach auf, was uns so in den Sinn kommt. Manchmal kommt einer von den Jungs aber auch direkt mit einer Idee zu mir. Es haben immer alle auf irgendeine Art und Weise mitgewirkt bei den Songs.
Nick: Bei Leonhard erarbeiten wir am Computer eine Demo-Version unserer Songs. Nur das Üben der Songs ist dann manchmal eine Herausforderung.
Ich habe mir euren Song „Gelbe Tonne“ angehört und festgestellt, dass es in dem Text um Umweltschutz und Politik geht. Wollt ihr mit euren Texten eine bestimmte Message rüberbringen?
Nick: Ja, der Song ist in jedem Fall politisch. Aber mir geht es beim Schreiben der Songs gar nicht darum, irgendein Problem rauszuschreien oder anzuprangern. Mir geht es vielmehr darum, positive Dinge in den Texten rüberzubringen. Manchmal schaffe ich es auch, einen Lösungsvorschlag in die Texte zu integrieren. Ich finde es immer lustig, dass Menschen teilweise viel mehr in die Songs reininterpretieren, als ich mir damals dabei gedacht habe (lacht).
Und wie steht ihr dann zu Fridays for Future?
Nick: Sehr positiv! Wir hatten auf der Fridays for Future Demo, am 20.09.19 in Kassel, unseren bisher größten Auftritt. Da kamen unsere Songs sehr gut an. An sich gehen wir aus zeitlichen Gründen nicht sehr oft auf die Demos. Das heißt aber nicht, dass uns Klimaschutz nicht wichtig ist.
Habt ihr vor Auftritten noch Lampenfieber?
Jules: Bei der Demo am 20.09. waren 10.000 Menschen. Das war schon krass. Ich habe da schon noch Lampenfieber und kriege vor Auftritten keinen Bissen runter.
Nick: Lampenfieber ist bei mir nicht mehr so doll da. Wir versuchen einfach immer uns vor Auftritten nochmal zusammenzusetzen und alles durchzugehen. Das schafft eine gewisse Sicherheit.
Wer sind eure musikalischen Vorbilder?
Jules: Ich finde die Indie-Szene gut. Am meisten gefallen mir: Von wegen Lisbeth und Kraftklub. Beide Bands inspirieren uns auch immer wieder zu neuen Songs.
Nick: Mein Vorbild ist auf jeden Fall die Band Moop Mama. Weil es eine coole Brassband mit guten Texten ist. Ansonsten finde ich auch die Indie-Szene inspirierend.
Jarik: Bei mir ist das musikalische Vorbild auch ganz klar Moop Mama.
Leonhard: Bei mir ist es etwas anders. Mein größtes musikalisches Vorbild ist Johann Sebastian Bach. Andere Vorbilder sind: Chick Corea, Jacob Collier und Toto.
Lennart: Meine Vorbilder kommen eher aus der Rock- und Punk Szene. Zum Beispiel Green Day.
Was würdet ihr anderen Newcomern empfehlen?
Nick: Es ist am wichtigsten zu kommunizieren und offen in Konflikte zu gehen. Man sollte sich aber auch den Rat anderer einholen.
Leonhard: Wichtig ist auch, dass jeder in der Band Aufgaben übernimmt. Zum Beispiel muss sich jemand um die Social-Media-Kanäle kümmern. Es ist super, wenn jemand schon in irgendeine Richtung talentiert ist und dann auch dementsprechende Aufgaben übernehmen kann. Man darf sich auf keinen Fall vor Arbeit scheuen.
Wo seht ihr euch in fünf Jahren?
Leonhard: Da studiere ich hoffentlich etwas mit Musik. Und vielleicht läuft das mit der Band ja so gut, dass ich nicht alles selbst finanzieren muss (lacht).
Nick: In fünf Jahren habe ich hoffentlich ein abgeschlossenes Studium. Und die Band gibt es da natürlich auch noch.
Jules: Ich werde alles dafür tun, dass es die Band dann noch gibt. Und parallel würde ich dann auch studieren. Da interessiere ich mich für ein Filmregie Studium.
Jarik: Jetzt bin ich ja erst in der 9. Klasse. Wenn ich die Ausbildung an der Waldorfschule mache, dann stecke ich in fünf Jahren gerade mitten im Abitur. Natürlich hoffe ich auch, dass es die Band noch gibt.
Lennart: Ich sehe mich als Gitarrist mit unserer Band im Olympia Stadion. Wenn das nicht klappt, (lacht) dann