Ein Interview mit Andreas Sonntag (28) aus Kassel, der einen kleinen Einblick gibt,
was hinter den Kulissen des beliebten Kulturzentrums und Studentenclubs
K19 los ist.
Von Denise Schäfer
Guten Tag Andreas, schön, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast.
Nichts zu danken, „der Bademeister“ erzählt dir gern mehr über das k19 (er grinst)
Einen Moment, warum nennt man dich denn den „Bademeister“? Das k19 sieht mir nicht nach einem Schwimmbad aus?“
(Lacht) das kommt daher, weil ich seit 2005 Rettungsschwimmer in einem Schwimmbad in Paderborn bin, allerdings ist das ein Studentenjob, dies hier ist meine Hauptbeschäftigung. Ich bin eine Zeit lang auch regelmäßig professionell in der 2. Schwimmliga geschwommen. Beides hat sich so herumgesprochen und nun werde ich hier so genannt. Oft stelle ich mich den Leuten auch genauso vor, was immer zu lustigen Reaktionen führt.
Seit wann bist du denn hier beschäftigt, scheint dir ja super gut zu gefallen im k19?
Ich und die anderen Mitarbeiter, Florian Tennstedt und Fabricius Clavee sind seit März 2012 Mitglieder der durch die Studierendenschaft gewählten Vertretung (AStA). Es ist also eine Wahlentscheidung, wer hier für eine Amtsperiode arbeitet.
Es ist derzeit sogar meine zweite Amtszeit und mit 60-70 Stunden pro Woche ein sehr anstrengender Job. Da wir aber alle selbst Musiker sind und die Musik immer um uns herum haben, passt das gut zusammen und ohne diese Leidenschaft für Musik kannst du hier auch nicht arbeiten, meiner Meinung nach.
Wo es Musik gibt, sind ja auch die Partys nicht weit, gerade bei so vielen jungen Studenten. Ich frage mich oft, wenn ich wieder so ein Plakat von euch sehe, wie ihr denn immer auf diese unterschiedlichen Mottopartys kommt?
Zunächst einmal muss ich dazu sagen, dass die Studierendenschaft, die den AStA wählt, ähnlich dem deutschen Bundestag, nur eben Uni-intern, bei weitem nicht alle Veranstaltungen selber durchführt.
Wir haben hier daher oft Fremdveranstaltungen und Vermietungen, vor allem auch mal von Fachbereichen der Uni Kassel, welche ihre Ideen zu uns tragen.
Mittwochs nach unserer Sprechstunde sitzen wir dann abends zusammen und beraten, was wir mit in unser Programm nehmen. Viele Lesungen und kulturelle Veranstaltungen wären nicht möglich ohne unsere Partys und auch das Preisniveau wäre ansonsten höher.
Da muss ich dich jetzt aber mal fragen, was für Veranstaltungen du als deine persönlichen Favoriten bezeichnen würdest?
Welch eine gemeine Frage, oh je, da muss ich erst mal überlegen, was ich da antworte (lacht)! Demnächst zeigen wir „Dota“ in Zusammenarbeit mit dem Schlachthof. Unsere Partys mag ich auch gerne, aber mein absoluter Favorit sind eigentlich Kabarettveranstaltungen. Diese werden uns dann aber leider meist vorher vom Kulturzelt weggeschnappt.
Wie gemein, gibt es Veranstaltungen, die so richtig danebengegangen sind?
Ja, wenn du da sitzt und keiner kommt (jetzt müssen wir beide lachen), ansonsten gab es bisher so gut wie nix auszusetzen an unseren Abenden im K-19.
Wir brauchen weder Türsteher, noch beschwert sich jemand über die bewusst alternativ gehaltenen Räumlichkeiten. Im Gegenteil, ich erlebe es sehr oft, dass neugierige Leute vorbeischauen, die hier noch nie waren. Nach ein paar Wochen sieht man sie dann öfter und ich sehe das als positives Feedback. Wir sind eben kein Schicki-Micki Club, wir vertreten nicht nur das Image, sondern wir wollen sogar eine Art Subkultur sein.
Wo wir doch gerade bei dem Thema Gäste sind, wie würdest du denn mit fünf Wörtern den für dich perfekten Gast beschreiben?
Äh… (er überlegt sichtbar) also erst mal friedlich, entspannt und dann natürlich trinkfreudig (lacht laut). So sieht glücklicherweise unser Durchschnittsgast aus und wir sind mit allen Gästen bis jetzt zufrieden gewesen.
Na dann wünsche ich euch, dass es so bleibt und bedanke für mich für das Interview.
Gleichfalls, trotzdem wird am 28. Februar 2013 für unser Team Schluss sein mit der Arbeit im k19, da dürfen dann unsere Nachfolger ran (grinst).